Equal Pay Day: Frauen haben Gleichberechtigung verdient!

Katrin Werner, Jochen Bülow

Eine soeben veröffentlichte Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung zum Stand der Gleichstellung von Mann und Frau belegt: Nach wie vor herrschen enorme Ungleichheiten bei Gehältern, Karrierechancen, Aufteilung der unbezahlten familiären Sorgearbeit und bei der Rentenerwartung. Die Landesvorsitzenden Katrin Werner, MdB, und Jochen Bülow erklären dazu:

 

Katrin Werner:

„Frauen arbeiten viermal so häufig wie Männer in Teilzeit, meist um Kindererziehung, häusliche Pflege und Hausarbeit mit einer Erwerbstätigkeit zu vereinbaren. Es ist vor allem dieses Ungleichgewicht auf Kosten der persönlichen Karriere, das zu dem noch immer bestehenden Einkommensunterschied von 21 Prozent zwischen Frauen und Männern beim Stundenlohn bei gleicher Tätigkeit und gleicher Qualifikation beiträgt. Mehr noch: Frauen nehmen viel eher schlecht bezahlte Minijobs und unbezahlte Überstunden in Kauf und opfern damit nicht nur Entgeltansprüche, sondern Sozialleistungen und Rentenansprüche – im Schnitt liegt ihr Alterseinkommen um 53 % niedriger als bei Männern. Dass wir dies Jahr für Jahr vorrechnen müssen, zeigt deutlich genug: Vom Ziel der Geschlechterparität sind wir noch sehr weit entfernt."

 

Jochen Bülow:

„Nahezu das gesamte erste Vierteljahr arbeiten Frauen dafür, mit ihrem Einkommen dasselbe Gehaltsniveau zu erzielen, das Männer bereits im Vorjahr verdient haben. Daran erinnert international seit 1966 der Equal Pay Day. DIE LINKE wird, gemeinsam mit außerparlamentarischen Organisationen, mit ihrer Kritik an gesellschaftlichen Ungleichheiten weiterhin hartnäckig bleiben und konkrete Besserungen einfordern: Weiblich dominierte Berufe müssen finanziell aufgewertet werden. Für jegliche Erwerbsarbeit verpflichtende Tarifverträge unterscheiden nicht zwischen männlicher und weiblicher Arbeit und sorgen für faire und transparente Löhne. Und: Die Nutzung bestehender Gesetzesregulierungen bei der Verteilung der familiären Sorgearbeit und deren Ausbau soll zur echten Gleichberechtigung in den Lebensgemeinschaften, bei Alleinerziehenden und bei den Frauen führen, die sich bewusst für die berufliche Karriere entschieden haben."